Letzte Tage hat mich meine Freundin gefragt: „Iris, warum postest du denn überhaupt politisches? Du weißt doch, dass du einen Shit storm bekommst!“
Ja, ich weiß das! Einen Augenblick, habe ich auch überlegt, ob ich es sein lassen soll. Ich bin nicht der Typ Mensch, der gerne mit meinem Gegenüber streitet und aneckt. Leider ist mir das bereits mehrmals, mit nicht angepassten Mainstreamtexten, passiert. Seit Corona gibt es nur noch ein schwarzes oder weißes Denken. Andere Denkansätze dürfen leider nicht an- bzw. ausgesprochen werden. Ich glaube, die Wahrheit liegt oft in der goldenen Mitte!
Doch dann fiel mein Blick auf unsere Urlaubsfotos der letzten Jahre. Was haben wir, als Familie oder mit Freunden, für wundervolle Reisen in fremde Länder gemacht und dort wunderschöne Dinge erlebt. Auf vielen Bildern finde ich liebe Fremde, die uns als Gäste willkommen geheißen haben und aus einigen Begegnungen sind bleibende Freundschaften entstanden. Wie geht es denen wohl in dieser crazy Viruszeit?
Ich kann und werde nicht schweigen und deswegen möchte ich euch jetzt von anderswo Bericht erstatten, schließlich bin ich mit einigen Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern im regelmäßigen Austausch. Vorab, größtenteils geht es denen nicht so gut wie uns, die wir von Staatsgeldern zur Zeit noch aufgefangen werden.
Eins haben jedoch alle Menschen gemeinsam: „ANGST!“
Anfangen möchte ich mit meinen „Amerikanischen Gast-Eltern“, die bereits über 90 Jahre alt sind und im Mittelwesten der USA leben. Sie halten sich strikt an die Ausgehregeln. Am meisten fehlen ihnen die Gottesdienste und die Kontakte zu ihren Freunden. Zum Glück sind sie persönlich mit dem Virus nicht in Kontakt gekommen. In ihrer Region gibt es keine überfüllten Krankenhäuser.
Durch den Kinderverein https://www.chiemela-ev.de/schreibe ich mit jungen Menschen aus Nigeria. Auch hier herrscht bis zu den kleinsten Dörfern Ausgangssperre. Das bedeutet, dass niemand sein Dorf verlassen darf, die Kinder nicht zur Schule gehen dürfen und somit keine geregelten Mahlzeiten bekommen. In Okwuoji haben die Schulkinder Glück. Sie werden vom Verein weiterhin betreut und erhalten somit eine gesponserte Mahlzeit pro Tag, die sie sich, mit Mundschutz – teils auf Pappe gebastelt – vor dem Schulgebäude abholen können. Anderorts wird bereits gehungert. Im Dorf scheint das Virus noch nicht angekommen zu sein.
Auf Instagram pflege ich Kontakt zu einem jungen Paar aus Marokko. Sie ist Deutsche, er Marokkaner. Bis zum Shut down in Marrakesch, konnten sie gut von ihrer Selbstständigkeit als Reiseführer leben . https://www.frombrementomorocco.de/ Ihr Lebensunterhalt ist komplett weggebrochen. Es gibt keine Touristen mehr in Marokko. Fünf Wochen hielt die Ausgangssperre und keiner durfte sich großartig aus dem Haus bewegen. Sie schreibt, mittlerweile sind die restlichen Notgroschen aufgebraucht, Sozialgelder vom Staat gibt es kaum, sie hören von vielen Corona Toten und überfüllten Krankenhäusern. Wie es mit ihnen weitergehen kann, wissen sie nicht. Da sie Deutsche ist, doch auch die Botschaft geschlossen war, hatte sie keine Möglichkeit für eine Rückkehr und wollte es auch nicht, da sie sich dann von ihrem Ehemann hätte trennen müssen. Die beiden hoffen auf ein neues Gesetz für Mischehen, dass jetzt verabschiedet wurde. Ihre Hoffnung liegt nun auf eine Rückkehr nach Deutschland, um die Corona Zeit hier zu überbrücken. Deutschland hat ein besseres Gesundheitssystem und auch mehr Arbeit, so ihre Aussage. Auch Flüchtlinge gehen von Marokko nach wie vor ins Mittelmeer, um nach Europa zu gelangen.
Im Libanon ist es noch schlimmer. Zusätzlich zur gestreuten Angst vor dem Virus, wehren sich unsere Bekannten gegen die korrupte Regierung und auch hier folgt bereits jetzt Angst vor Hunger und Armut.
Auch Freunde aus Mexiko und Kolumbien haben mittlerweile zusätzlich zur Pandemieangst, gravierende Existenzängste.
Mein Fazit:
Das Herunterfahren der Wirtschaft durch den Lock down, betrifft uns alle nicht nur direkt vor Ort, sowie einige Aussagen lauten: „Uns geht es doch gut, warum meckern „ die anders Denkenden“ eigentlich?“
Ich, meinerseits, kann nur sagen, ich möchte aufmerksam machen, auf Menschen, denen es nicht so gut geht, wie uns. Wir dürfen nicht nur vor unserer Haustüre kehren! Wir leben in einem globalen Zeitalter! Drehen wir hier in Europa an einer Stellschraube, geht diese Drehung wie eine Welle weiter und kommt auch wieder zu uns nach Deutschland zurück.
Antje Becker, die Geschäftsführerin von dem Kinderhilfswerk Childfund Deutschland https://www.childfund.de/de/home.html schrieb zu der Frage, die ich auf Instagram gestellt habe:“ Wo sind eigentlich die Flüchtlinge?“ folgendes:
„Einerseits ist das ein gutes Beispiel von „Meinungsmache“ durch unsere Medien. Und es wird mehr als deutlich, welche Macht wir den Medien geben. Die wenigsten Menschen in unserem Land sind allerdings reflektiert genug, um das zu erkennen.
Nicht vergessen werden darf, dass in den allermeisten afrikanischen Ländern der Lock down sehr viel härter und rigoroser von den Regierungen durchgezogen wird, als wir es hier in Deutschland erlebt haben. Schon Reisen innerhalb des Landes sind strengstens verboten. Man darf in vielen Ländern Afrikas seinen Wohnort nicht verlassen. Und das wird in diesen Zeiten viel schärfer kontrolliert.
Ich denke, das trägt auf jeden Fall dazu bei, dass deutlich weniger Menschen auf der Flucht nach Europa sind. UND ich bin sicher: lange wird das nicht mehr so bleiben!
Die Hungersnot, die dem Osten Afrikas droht, hat apokalyptische Ausmaße. Da werden viele ihre Heimat verlassen wollen.
Wir von @childfunddeutschland versuchen, einen wichtigen Beitrag zu leisten und die Menschen, mit lange haltbare n Lebensmittel, zu versorgen. Das ist natürlich auch kein Dauerzustand!“
Mit dieser Antwort hat sie ALLES auf den Punkt gebracht!
Global wird massiv Angst vor dem Virus gestreut. Die Medien sind meinungsbildend, die Regierungen und die Menschen handeln dementsprechend. Woanders müssen entsetzlicherweise bereits jetzt Menschen um ihr Leben kämpfen …..und es wird noch schlimmer!
Unsere Politik – nein ich sage WiR ALLE – haben daran Schuld und wir ALLE, besonders leider unsere Kinder und die Generationen danach, werden mit dem Resultat, dass wir mehr Angst vor einem Virus, wie vor den wirtschaftlichen Folgen haben, leben müssen.
Angst ist kein guter Berater.
Unsere Medizin ist sehr weit. Viele Krankheiten können geheilt werden und hochansteckende Krankheiten gab es ebenfalls auf unserem Planeten schon immer. Wie sind wir vorher damit fertig geworden?
Facebook Post, von Aussagen, dass man sein Immunsystem stärken soll – werden gelöscht.
Ein Impfstoff aus Russland ist nicht gut genug, obwohl auch hier in Deutschland ein neues Mittel keine Jahre getestet werden kann. Ich frage mich, ob hier nicht die richtigen, ausgewählten Leute dran verdienen und deswegen ist Russlands Mittel nichts wert!?
Wieso werden wir einseitig von den Medien informiert?
Wieso gibt es nur eine Handvoll Berater um unsere Regierung herum?
Wieso ist ein würdevolles Sterben im hohen Alter nicht mehr erlaubt, dafür wird jedoch wissentlich zur gleichen Zeit akzeptiert, dass junge Menschen sich das Leben freiwillig nehmen, weil man ihnen die Existenz raubt?
Ich kann nicht schweigen!
Tut mir Leid!
Zu viele Fragen und zu viele Entscheidungen an und von unserer Regierung verstehe ich nicht, Ich kann das auch nicht einfach so zur Seite schieben, das lässt mein Gewissen nicht zu!
Versteht mich nicht falsch, ich weiß, dass das Covid-19 Virus, für einige Menschengruppen, gefährlich ist. Aber auch andere Krankheiten sind für Menschen gefährlich!
Ich persönlich habe keine Angst vor Corona, aber massive Angst vor dem, was auf unsere Kinder und bereits auf unsere Generation, in der nächsten Zeit auf uns zurollt.
Verbundene Grüße
Iris